Ludger Jansen
Lehrveranstaltungen

Prof. Dr. Peter Rohs / Ludger Jansen M.Litt. M.A.

Hauptseminar: Aristoteles, Metaphysik Theta

Wintersemester 1999/2000
1. Allgemeine Literaturhinweise
Das Sternchen (*) kennzeichnet die Texte, die sich im Seminarapparat befinden.
a) Allgemeines

aa) Einführungen. Zu Aristoteles gibt es eine ganze Reihe guter Einführungsbüchlein:
[1] Ackrill, Aristoteles. Eine Einführung, Berlin [24,80 DM].
[2] Barnes, Aristoteles, Stuttgart (= RUB 8773) [6,- DM].
[3] Barnes, Life and work, in: ders. (Hg.), The Cambridge Companion to Aristotle, Cambridge 1995, 1-26.
[4] Höffe, Aristoteles, München 1996 (= Becksche Reihe Denker 335) [Schwerpunkt liegt auf der praktischen Philosophie des Aristoteles; 24,- DM].

ab) Gesamtdarstellungen. Zum Nachschlagen:
[5] Flashar, Aristoteles, in: Grundriß der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike 3: Ältere Akademie - Aristoteles - Peripatos, Basel/Stuttgart 1983, 175-457. [= Der "Neue Ueberweg". Sehr gut strukturiert, Übersicht über Forschungsstand und Literatur!]
[6] Düring, Aristoteles. Darstellung und Interpretation seines Denkens, Heidelberg 1966. (Ein Klassiker!)

ac) Bibliographien. Flashars Angaben im "Neuen Ueberweg" [5] (oft mit Kommentar!) und die entsprechenden Abschnitte in Totoks "Handbuch zur Philosophiegeschichte" (Frankfurt am Main 21997) sind sehr umfangreich. Zudem gibt es neuerdings eine von Radice/Davies herausgegebene Bibliographie (Leiden 1997), die speziell der Metaphysik des Aristoteles gewidmete Literatur des 20. Jh. (bis Anfang der 90er Jahre) verzeichnet und auf Vollständigkeit angelegt ist.
Um nicht den Überblick zu verlieren, empfiehlt es sich aber, mit einer guten, thematisch sortierten Auswahlbibliographie zu beginnen, wie sie sich etwa in Barnes' "Cambridge Companion" ([3], 287-384).

b) Zur Metaphysik

ba) Ausgaben Die maßgeblichen kritischen Ausgaben sind die Editionen von Jaeger* (OCL, Oxford 1957) und Ross* (2 Bde., Oxford 1923 u.ö.). Die zweibändige Meiner-Ausgabe* (= PhB 307+308) druckt leider den älteren und schlechteren Text von Christ, ist aber die einzige greifbare gr.-dt. Ausgabe. Die Übersetzung ist von Bonitz, in einer manchmal eigenwilligen Überarbeitung von Seidl. Die Rowohlt-Ausgabe* bringt ebenfalls die Bonitzsche Übersetzung, diesmal von Wolf durchgesehen (Reinbeck 1994; 22,90 DM). Sehr brauchbar ist auch die bei Reclam erschienene Übersetzung von Schwarz (RUB 7913, Stuttgart 1970 u.ö.; 18,- DM). Jede der Übersetzungen kann im Seminar benutzt werden; von der Übersetzung von Gohlke wird abgeraten (Paderborn 1972).
Wer sich mehr mit Aristoteles beschäftigen möchte, der sei auf die sechs Bände "Philosophische Schriften" des Meiner-Verlags hingewiesen, die die Hauptschriften des Aristoteles in deutscher Übersetzung enthalten.

bb) Kommentare Standardwerk zur Metaphysik ist der Kommentar der schon erwähnten Ausgabe von Ross* (2 Bde., Oxford 1923 u.ö.). Sehr hilfreich sind auch die "Notes on Eta and Theta of Aristotle's Metaphysics" von Burnyeat et.al.* (Oxford 1984). Seidls Anhang zur Meiner-Ausgabe* ist eher eine ausführliche Gliederung (was auch hilfreich sein kann), als ein Kommentar.
Weiterhin gibt es Kommentare zur Metaphysik von Schwegler (dt., 1847, ND 1961, 4 Bde. in 2), Bonitz (lat., 1848), Tricot* (franz., 1953 u.ö., 2 Bde.), Reale (ital., 19....., 3 Bde.) und natürlich von zahlreichen antiken und mittelalterlichen Autoren (gr./lat.), deren Konsultation in speziellen Fällen angebracht sein kann.

bc) Einführungen in die Metaphysik, Überblicksartikel. Als Hintergrundinformation:
Flashar, [5], 256-262.
Inciarte, Die Metaphysik des Aristoteles, in: Gniffke/Herold (Hgg.), Münsteraner Einführungen in die Philosophie 3, (im Erscheinen).
*Rapp, Einleitung: Die Substanzbücher der Metaphysik, in: [7], 1-26.
*Ross, Introduction, in: Met. I, xiii-clxvi.

bd) Sammelbände
[7] * Rapp (Hg.), Aristoteles. Die Substanzbücher, Berlin 1996 (= Klassiker auslegen 4). [DM 29,80]
[8] Scaltas et.al., Unity, Identity and Explanation, Oxford 1994.

c) Spezialliteratur zum Seminarthema
[9] Ackrill, Aristotle's distinction between energeia and kinesis, in: Bambrough (Hg.), New Essays on Plato and Aristotle, London 1965.
[10] Berti, Der Begriff der Wirklichkeit in der Metaphysik, in: [7], 289-311.
[11] Ferejohn, Aristotle on Focal Meaning and the Unity of Science, in: Phronesis 25 (1980)117-128.
[12] Frede, Aristotle's notion of Potentiality in Metaphysics Q, in: [8], 173-193.
[13] Hartmann, Der Megarische und der Aristotelische Möglichkeitsbegriff, in: ders. Kleinere Schriften II, Berlin 1957.
[14] Hintikka, Time and Necessity, Oxford 1973.
[15] Jansen, Are Aristotle's energeia states or events?, in: Analyomen 2. Proceedings of the 2nd Conference "Perspectives in Analytical Philosophy", vol. 2: Philosophy of Language. Metaphysics, hg. von G. Meggle, Berlin/New York 1997 (= Perspektiven der Analytischen Philosophie 17), 369-375.
[16] Kung, Making things better: the art of changing things, in: Phronesis 43 (1998), 62-83.
[17] Liske, Kinesis und Energeia bei Aristoteles, in: Phronesis 36 (1991) 161-178.
[18] Liske, In welcher Weise hängen Modalbegriffe und Zeitbegriffe bei Aristoteles zusammen?, in: Zeitschrift für philosophische Forschung 49 (1995) 351-377.
[19] Liske, Inwiefern sind Vermögen intrinsische dispositionelle Eigenschaften?, in: [7], 253-288.
[20] Moline, Provided nothing external interferes, in: Mind 84 (1975), 244-254.
[21] Seel, Die Aristotelische Modaltheorie, Berlin/New York1982.
[22] Stallmach, Dynamis und Energeia. Untersuchungen am Werk des Aristoteles zur Problemgeschichte von Möglichkeit und Wirklichkeit, Meisenheim am Glan.
[23] Tugendhat, Über den Sinn der vierfachen Unterscheidung des Seins bei Aristoteles, in: ders., Philosophische Aufsätze, Frankfurt 1992 (= stw 1017), 136-144.
[24] van Rijen, Aspects of Aristotle's Theory of Modality, Dordrecht/Boston/London 1989.
[25] Wolf, Möglichkeit und Notwendigkeit bei Aristoteles und heute, München 1979.

2. Zur Zitierweise

Aristoteles-Stellen zitiert man nach der von Bekker im 19. Jh. besorgten Gesamtausgabe; die Seiten-, Spalten- und Zeilenangaben dieser Ausgabe (sog. Bekker-Paginierung) sollten in allen modernen Ausgaben angegeben sein. Man zitiert ausführlich nach dem Muster:

Die Titel werden oft abgekürzt; meist orientiert man sich an den lateinischen Bezeichnungen. Beispiel: "Met." = Metaphysik, "Phy." = Physik, "Int." = De Interpretatione, "SE" = Sophistici Elenchi (Sophistische Widerlegungen), "Cat." = Kategorienschrift. Es bedeutet also z.B.:

Seminarplan
19.10. "Das Sein wird in vielfacher Weise ausgesagt": Met. V 7; vgl. auch Met. IV 2, 1003a 33-b 19
26.10. Mehrdeutigkeit und Einheit des Vermögensbegriffs: Met. V 12 und IX 1; vgl. auch Int. 1, SE 1, 165a 6-17
02.11. Rationale Vermögen: Met. IX 2; vgl. [16]
09.11. Die Megariker-Kritik: Met. IX 3
16.11. Das Konsistenz-Kriterium: Met. IX 3-4
23.11. Dynamis und Kinesis: Phys. III 1, 255a 31-b 13
30.11. Kinesis und Energeia: Met. IX 6, 1048b 18-34; [9], [15], [17]
07.12. Dynamis und Energeia: Met. IX 6
14.12. Verwirklichung - Auslöser und Hindernisse: Met. IX 5; [20]
21.12. Hinreichende Bedingungen für Vermögen: Met. IX 7
- Weihnachtsferien -
11.01. Exkurs: Hartmanns Interpretation; [13]
18.01. Exkurs: Fülleprinzip; [14]
25.01. Die Priorität der Energeia: Met. IX 8, 1049b 4-1050b 2; vgl. auch Met. V 11 und Cat. 12
02.02. Priorität dem Wesen nach: Met. IX 8, 1050b 3-1051a 3
09.02. Nachträge zum Guten, Mathematischen und Wahren: Met. IX 9-10